Von zweien die auszogen zwischen den Jahren Schach zu spielen. Georg und Ralf Kappeler in den Weiten des B-Turnier der Hessenmeisterschaft in Fechenheim überraschend gut. Bericht von Ralf Kappeler

Vom 27.12. – 30.12.23 fanden in Fechenheim/Frankfurt die Hessenmeisterschaften im Einzelschach statt. 4 Marburger hatten den Weg nach Fechenheim gefunden. Horst Alber und Philipp Humburg den ins Meisterturnier und Georg und Ralf den ins B-Turnier. Das Meisterturnier für Spieler ab 2200 und das B-Turnier von 1400 -1850 DWZ.
Vorangemeldet und mit einem guten Bed + Breakfastzimmer in der Nähe für die kommenden 3 Nächte versehen, startete für Ralf und Georg am 27.12. etwas verspätet gegen 16.30 Uhr die erste Runde. Georg mit 1446 DWZ gesetzt als 46 von 50 und Ralf ohne DWZ gesetzt 48, was bei den Gegnern für einige Verwunderung sorgte.
Mein junger Gegner murmelte vor Runde 1 zu einem Kollegen: Oh Spieler ohne DWZ easy Win. Wäre auch fast so gewesen, wenn ich nach einem Figureneinsteller nicht noch das Spiel rumgebogen und ein Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern gewonnen hätte. Georg überzeugte und gewann seine erst Runde souverän.
Der zweite Turniertag lief dann nicht mehr so rund. In der zweiten Runde Ralf remis gegen den Top gesetzten Spieler und Georg gewinnt gar gegen 1785. Ab der dritten Runden bekamen wir natürlich Gegner aus dem oberen Teil der Tabelle. Die Runde 3 verloren wir beide.
Der 3te Turniertag war dann für Georg nicht erfolgreich. Immer noch mit 2 aus 3 bekam er weiterhin Gegner aus dem oberen Drittel und verlor beide Partien. Der Gegner aus der 4ten Runden erfuhr wohl zudem Georgs Lichess Profil und bereitete sich damit genauestens vor. Das kommt scheint es immer öfters vor. Ich gewann beide Partien. In der ersten nach einem Bauerngewinn in der Eröffnung fast im Mittelspiel nochmal statt Gewinnzug kräftig Luft reingelassen und anschließend dafür gebüßt und noch bis Zug 50 gekämpft. In Partie 2 nach Bauernopfer in der Eröffnung die schwarzfeldrigen Schwächen des Gegners zum Gewinn verdichtet.
Am letzten Spieltag drehte Georg mächtig auf und gewann beide Partien, ich verlor ein bisschen den Ehrgeiz und spielte 2mal remis, wobei ich abschließend wieder jedes Mal gefragt wurde warum ein Spieler ohne DWZ so spielen können. Aber eine Turnierpause von mehr als 25 Jahren erklärt so einiges. Am Schluss stand ich mit 4.5 aus 7 auf Platz 10 und Georg mit 4 aus 7 auf Platz 17: Gerade für Georg ein gigantisches Turnier mit einer Turnierleistung über 1700.
Vom Meisterturnier haben wir, weil ja selbst spielerisch engagiert, wenig mitbekommen. Anfangs in einem Raum neben dem Eingangsbereich platziert war es später im ersten Stock. Wahrscheinlich dadurch auch etwas ruhiger. Erster wurde der Ukrainer FM Artem Dyachuk mit 6 aus 7 und einer Turnierleistung von 2632! Hessenmeister wurde der GM Hagen Poetsch von Heusenstamm mit 5 aus 7. Philipp wurde 11. mit 3,5 Punkten und Horst 17. mit 2,5 von insgesamt 20 Teilnehmern. Hessenmeisterin wurde Kateryna Dolzhykova.