Kreisliga: Biebertaler SF 5 gegen SKM7. Gelungener Auftakt inklusive blauem Auge.

Zum Auftakt der neuen Spielsaison musste SK7 gegen die Biebertaler Mannschaft antreten. Gegen dieselbe Mannschaft hatte SK7 das letzte Spiel in der letzten Saison bestritten und dabei nicht so gut ausgesehen. Diana verlor an Brett 4, obwohl ein Remis möglich gewesen wäre, Sholeh brachte an Brett3 das Kunststück fertig, mit 2 Läufern mehr, die Partie zu verlieren. Lichtblick war Lutz an Brett 2 der insgesamt keine Partie verloren hatte und Top Scorer wurde. Dabei hatte der Mannschaftsführer geplant, dass er gegen Skenia Koleber spielen sollte, die ebenfalls noch keine Partie in der letzten Saison verloren hatte. Durch einen Platztausch wechselte sie jedoch zu Brett1 und musste gegen Georg antreten. Dem war das eigentlich nicht ungelegen, da er gerne gegen ungeschlagene Gegner spielt. Mit einer seiner berüchtigten Marburger Verteidigung und einem Zugfehler seiner Gegnerin konnte die Partie nach über 4,5 Stunden gewonnen werden, so dass die Mannschaft ein Remis erreichte.

Bei der erneuten Begegnung gab es eine geänderte Aufstellung beim SK7. Da Lutz den Ort wechselte, kam Abraham Shoukry zu seinem ersten Einsatz an Brett 1, Georg an Brett 2, Sholeh an Brett 3 und Wolfang Schön sprang als Ersatz für Diana Weiner ein.

Bereits nach 12 Zügen fühlte sich Sholehs Gegner überlastet und gab vorzeitig auf. Es drohte zwar kein vorzeitiges Matt wie Sholeh meinte, aber eine Analyse zeigt, dass die Partie wohl mit Gewinn für sie ausgegangen wäre. Wolfgang beherzigt eine Erkenntnis aus einem Spiel vom Freitagabend gegen Georg, dass der Versuch ein schnelles Matt bei Figurenvorteil zu erreichen, mitunter voll daneben geht. So spielte er eine solide, lange Zeit ausgeglichene Partie bis er gegen Vitus Koleber Vorteil bekam und jener aufgab.

Zug 19-s-T8c4

An Brett 2 spielte Georg seine Marburger Verteidigung, die allerdings durch die etwas unkonventionelle Art seines Gegners schnelle zu einer neuen Variante führte. Nach der Abwehr eines ersten Angriffsversuchs von Waldemar Schmidt gewann Georg zunächst einen Bauern. Im weiteren Verlauf zerbröselte er die Bauernverteidigung vor dessen Langen Rochade und zwang den König in die Mitte wo er regelrecht eingekesselt wurde.

In der misslichen Lage versucht Schwarz mit einem Läufer einen Turm zu schlagen. Da dabei aber der König im Schach stand, reklamierte Georg irregulären Zug ergänzt um den Hinweis, dass er bei einem zweiten irregulären Zug die Partie für ihn verloren wäre. Auf eine zusätzliche Bedenkzeit von 2 Minuten verzichtet Georg, da er noch genügend Bedenkzeit hatte. Ob der Turnierleiter die Zeitgutschrift hätte einstellen können, bleibt damit offen. Natürlich hätte Georg einen zweiten irregulären Zug vermutlich “übersehen”, schließlich wollte er schönes Schach spielen. Nach dem der Damentausch zunächst nicht gelang, hatte Weiß schließlich doch Erfolg. Da ein Springerzug von Schwarz einen Zug eines Turmes auf die Grundlinie verhinderte, musste die Dame nach Schachgebot vor den König gestellt werden und es kam zum Abtausch. Glücklicherweise konnte Weiß nicht seinen Läufer einsetzen, sonst wäre die schwarze Dame futsch gewesen.

Im weiteren Verlauf konnte Georg seine Offensive mit Materialgewinn fortsetzen und obwohl ein unbeabsichtigter Zug einen Turm kostete, blieb eine überlegene Stellung. Allerdings führte ein Springerzug mit Schachgebot nicht zu einem irrtümlichen Matt, der weitere Verlauf hätte dennoch zu einem schnellen Ende geführt.

Nach dem Springerzug g4 war zwar nicht Matt, aber nach dem Zwangszug Kxg5 käme das Abzugsschach Se3+ nebst Doppelgabel auf beide Türme mit …SxTf1 oder SxTc2 wäre die Überlegenheit von Schwarz immer noch beträchtlich. Insbesondere erleichtert die freie Linie ein Matt.

Der Zwischenstand lautete jetzt 0:3 und SK7 hatte den Mannschaftssieg schon in der Tasche. Es verblieb die Partei an Brett 1, die für Abraham gar nicht gut aus. Die warnenden Worte des Mannschaftsführers hatte er wohl nicht ausreichend beachtet und so kam es, dass er im Gegensatz zu Sholehs Partie im 12. Zug vor der Wahl stand seine Dame gegen zwei Leichtfiguren zu tauschen oder Figuren zu verlieren.

Er entschied sich für den Damentausch in der Hoffnung mit den verbliebenen Figuren mehr zu erreichen. Hatte Sholeh sich nicht kurz vor dem Wettkampf darüber beschwert, wie man denn jemand mit 0 Punkten DWZ für Brett 1 aufstellen konnte. Abraham hatte auch kein gutes Gefühl, aber der Zwischenstand von 0:3 ermutigte ihn nicht aufzugeben. Tatsächlich schaffte er es schließlich etwas, was man das “Wunder von Biebertal” nennen könnte.

Nach längerem Spiel erreichte eine Springergabel auf Dame und Turm und in der nachfolgenden Abtauschkombination wurde Skenia zum Verhängnis, dass ihr König kein Fluchtfeld besaß, so dass ihre Dame gegen den Turm getauscht wurde. Danach hatte Abraham noch einen Läufer sowie Bauernmehrheit, so dass Skenia aufgab. Die Analyse zeigt, dass Skenia bei einem etwas offensiveren Spiel durchaus Gewinnchancen hatte.

Im Ergebnis war der Endstand 0:4 für den SK7 ein gelungener Auftakt mit einem blauen Auge für Abraham.