SK Marburg 2 startet mit Sieg (von Stefan Lehmann)



Die zweite Mannschaft durfte mit einem Auswärtsspiel gegen SJ Herborn 1 die neue Saison in der Verbandsliga Nord starten. Neue Liga, neue Mannschaften, neue Spieler (auf jeden Fall für mich), neue Chancen? Bei uns fehlten Helge, Genadi und Lennart aber mit Kai, Florens und Shadi war guter Ersatz am Start.

Kai (Brett 7) gewann als erster. Er stand die ganze Partie leicht besser aber sein Gegner wehrte sich gut, bis er dann einen kleinen Trick übersah und aufgeben konnte.

Kurz danach machte Klaus (Brett 5) Remis. Nach einer für Klaus typischen Eröffnung hatte er ein bisschen Druck aber halt auch einen Bauern weniger. Desto öfter ich aufs Brett schaute, desto weniger sah ich die Kompensation. Aber es war halt trotzdem nicht einfach für den Gegner seine Figuren zu aktivieren. Nachdem zwei Paar Leichtfiguren getauscht wurden, gab es plötzlich eine Zugwiederholung der keiner der beiden Spieler aus dem Weg gehen konnte. Eine gerechte Punkteteilung.

Shadi (Brett 8) hatte ‘leichte’ Probleme in der Eröffnung, vor allem seine weißen Felder waren schwach. Aber irgendwie wollte oder konnte der Gegner davon nicht profitieren und je länger die Partie dauerte desto besser wurde die Stellung von Shadi. Er lehnte selbst ein Remisangebot des Gegners ab, aber 10-15 Züge später wurde doch noch die Friedenspfeife angezündet. Ob die Stellung zu gewinnen war, muss die Hausarbeit zeigen. Shadi nahm im Mannschaftssinne das Remis.

Florens (Brett 6) kam zwischenzeitlich auch melden das seine Partie wahrscheinlich Remis enden wird. Denn es entstand ein Bauernendspiel (5 vs 5) mit ungleichfarbrigen Läufern. Aber er spielte es bis zum Ende weiter. Leider konnte der Gegner die Drohungen parieren. Bauern wurden getauscht und der Läufer für den letzten gegnerischen Bauern geopfert. Mehr als den halben Punkt gab es nicht. Zwischenstand: 2,5 – 1,5 für SKM.

Stefan (Brett 3) – wie Lennart passend in einer Email schrieb “das bist du” – spielte eine gute positionelle Partie und hatte immer leichten Druck. Nach 16 Zügen gewann ich das Läuferpaar und nach 2 etwas komischen Zügen des Gegners konnte ich einen Bauern am Damenflügel gewinnen. Das Gegenspiel am Königsflügel (f7-f5) konnte pariert werden und danach wurden die geschwächten weißen Felder dem Schwarzspieler fatal. Nachdem beim Versuch die Dame zu retten der Springer verloren gegangen war, gab der Gegner auf.

Gleich danach machte Merih an Brett 1 remis. Der Gegner hatte aus der Eröffnung heraus leichten Druck, den er hatte die bessere Bauernstruktur. Aber die Damen und 2 Leichtfiguren waren schon vom Brett verschwunden und die weißen Figuren standen aktiv. Jedoch konnte auch Schwarz seine Figuren aktivieren und musste Merih sich immer stärker verteidigen. Aber die Bauern am Damenflügel konnten getauscht werden und damit war das schlimmste überstanden. Ein gutes Resultat gegen einen Gegner der über 2100 DWZ hat.

Gerhard (Brett 4) konnte mit den schwarzen Steinen eine gute Stellung aufbauen. Nachdem der Gegner sich zu f3 und g4 provozieren ließ, hatte ich die Partie heimlich schon als gewonnen gerechnet. Sicher als Gerhard dann die Möglichkeit hatte um den gegnerischen schwarzfeldrigen Läufer für seinen Springer zu tauschen. Aber Gerhard gefiel nicht, dass er dann seinen Mehrbauern auf d5 wieder abgeben musste. Irgendwann standen dann nur noch die Türme und die Damen auf dem Brett plus ein paar Bauern. Nachdem ein paar Türme abgetauscht wurden, war Dauerschach nicht mehr zu verhindern. Remis, aber damit wahr der Mannschaftskampf gewonnen.

Robert (Brett 2) durfte seine Partie damit ohne Druck zu Ende spielen. Zu dem Zeitpunkt stand er schon auf Gewinn und wenige Züge später wurde der volle Punkt auch gutgeschrieben. Die Partie war eine gute. Mit Schwarz konnte Robert den ersten Druck widerstehen und mit jedem Zug verbesserte sich die schwarze Stellung. Es entstand ein Endspiel mit Dame und Läufer (Robert) gegen Dame und Springer mit 7 Bauern. Im englischen Schach gibt es die Redensart “Queen and Knight are alright” da diese 2 Figuren gut miteinander kombinieren. Aber Robert hatte viel mehr Raum und viel mehr Aktivität. Er gewann einen und danach 2 Bauern und das reichte zum Sieg.

Endstand: 5,5 – 2,5 Sieg für SKM 2. Ein Sieg ohne Niederlage, das gibt Vertrauen.

SJ Herborn 1998 1 SK Marburg 1931/72 2 2,5:5,5
Hahn, Florian Cimen, Merih ½:½
Tornay Gomez, Josu Antonischki, Robert 0:1
Bietz, Fabian Lehmann, Stefan 0:1
Huber, Timm Kuhn, Gerhard ½:½
Meyer, Marcel Montermann, Klaus ½:½
Kempfer, Justus von Heydwolff, Florens ½:½
Peri, Jean-Christophe Wagner, Kai 0:1
Bastian, Ben Alkayas, Shadi ½:½