Wichtiger Sieg in der Oberliga

Am Sonntag traf Marburg I erstmals auf den Aufsteiger aus Stadtilm. Als nomineller Favorit war unser Ziel natürlich, mit einem Sieg möglichst weit von den Abstiegsrängen entfernt zu bleiben und den Abstand zu den Thüringern zu vergrößern. Das gelang auch mit einiger Mühe und einem umkämpften 5:3-Sieg.
Der Reihe nach:
Ersatzmann Merih hatte leider nicht seinen besten Tag erwischt. Er opferte im Sizilianer einen Bauern für unklares Spiel, verlor aber selbst als erster die Übersicht und büßte die Qualität ein – 0:1.
Alex Foermes steuerte aus einer englischen Partie ein eher ereignisloses Remis bei – ½:1½.
Den Ausgleich erzielte Thomas Heiling, der in einem Igel-Aufbau sehr bequem stand, während beim Gegner eine Schwäche nach der anderen auftauchte. Kurz danach war es schon vorbei, ohne dass ich mitbekam wie – 1½:1½.
In Horsts Partie kam die Mar del Plata-Variante der Königsindischen Verteidigung aufs Brett, welche sein Gegner aber etwas leichtfertig behandelte. Statt des üblichen Angriffs am Damenflügel öffnete Horst geschickt das Zentrum und spielte auf die Schwächen am Königsflügel. Der Schwarze konnte kaum noch etwas ziehen und musste bald den Zusammenbruch seiner Stellung mitansehen. – 2½:1½
Eric wollte gegen die Pircverteidigung des Gegners unbedingt einen Bauernvorstoß durchsetzen, der aber irgendwie nie ging. Er verpasste noch ein paar Ausgleichsvarianten, ehe ein gegnerischer Freibauer die Entscheidung brachte. 2½:2½
Johannes spielte gegen eine Art königsindischen Angriff, erzielte bequemen Ausgleich und hatte in einem Endspiel Turm+Springer gegen Turm+Läufer leichte Vorteile. Zum Sieg reichte es aber nicht. 3:3
In meiner Partie hatte ich die Eröffnung ungenau gespielt und landete in einer etwas fragwürdigen Benonistellung. Der Versuch Gegenspiel zu erzielen hinterließ ein paar üble Schwächen im schwarzen Lager. Mein Gegner übersah allerdings einen Gegenschlag auf der g-Linie, der dann mir einigen Vorteil einbrachte. Statt mit Dame+Springer auf Matt zu spielen tauschte ich allerdings die Damen ab. Das Endspiel hätte sehr scharf werden können mit beiderseitigen Freibauern. Aber mein Gegner spielte viel zu ängstlich, und am Ende lief nur ein Freibauer, zum Glück meiner. 4:3
Bleibt Achims Partie, in der er einmal mehr Skandinawisch aufs Brett brachte, aber mit einigen Schwierigkeiten zu kämpfen hatte. Sein Gegenüber behandelte die Stellung allerdings völlig zahnlos und tauschte die Figuren ab, wonach nur der Schwarze auf Gewinn spielen konnte. Es kam ein Turmendspiel aufs Brett, wo Achim mit Turm- und Läuferbauer gegen den blanken König spielte. Zur genauen Bewertung müsste man ins Buch oder die Tablebase schauen, die Endspielführung seines Gegners machte es ihm aber ziemlich leicht, den 5:3-Endstand zu erzielen.

Mit diesem Sieg liegen wir mit ausgeglichenem Punktekonto und guter Brettpunktwertung direkt hinter den Spitzenteams auf Platz 4, mit beruhigendem Vorsprung auf die Abstiegsränge. Tabellenführer ist nun Oberursel, nachdem sich Kassel und Neuberg die Punkte teilten. Ganz hinten liegen Gernsheim (12.), Stadtilm (11.) sowie der Frankfurter TV (10.), unser nächster Gegner im Januar.