Knappe Niederlage für SKM 2 (von Stefan Lehmann)

Am 13. Januar durfte die 2. Mannschaft in und gegen Fulda antreten. Jeder hatte Weihnachten und Sylvester gut überstanden, die Batterien sind wieder aufgeladen und natürlich hatte jeder die Zeit genutzt um sein Schachwissen zu steigen! Und dann darf man die guten Vorsätze nicht vergessen (DWZ steigern, weniger Figuren einstellen, usw) nicht vergessen. Was kann da noch schief gehen?

Auf jeden Fall konnten wir fast mit der Stammbesetzung antreten (nur Robert fehlte und wurde durch Hannes vertreten). Fulda blieb zwar der Favorit in diesem Mannschaftskampf, aber auch die kann man ja mal ärgern….

Leider fing der Mannschaftskampf nicht so gut an. Ich konnte mich irgendwie nicht dazu bringen meinen eigentlichen Plan zu spielen und ging die eine nach der anderen Figur nicht auf das optimale Feld. Nachdem ich den 17. Zug des Gegners nicht mal in Betracht gezogen hatte, war die Stellung ein Scherbenhaufen. Minimal ein Bauer ging verloren und da ich wiederum nicht den besten Zügen fand war die Partie schnell verloren. Zum Glück ist das Jahr noch lang und kann es fast nur noch besser werden…

Als zweiter war Gerhard an Brett 5 fertig. Nachdem er dem Gegner in der Eröffnung einen Isolani gegeben hatte, entstand eine zähe Partie. Die gegnerischen Figuren standen etwas aktiver, aber er hatte halt auch die etwas schlechtere Bauernstruktur. Das hielt sich im Gleichgewicht und das Remis war dann auch gerecht.

Kurz darauf remisierte auch Klaus an Brett 6 mit den schwarzen Steinen. Am Ende der Partie standen sich fast alle noch vorhandenen Figuren auf der e-Linie gegenüber. Aber da kein Spieler wirklich was erreichen konnte ohne zu viel Risiko zu nehmen, wurden auch hier die Punkte ehrlich geteielt.

Lennart (Brett 7) glich dann nach fast 4 Stunden Spielzeit den Mannschaftskampf aus. Die ganze Partie über hatte er die etwas bessere Stellung und am Ende gewann ein Freibauer unterstützt von 2 Springern und einem Turm entscheidenes Material. Oder besser er hätte es gewonnen, hätte die Gegnerin noch Zeit auf der Uhr gehabt. Schöne Partie, die ich gerne im Training sehen würde.

Kurz darauf war auch auf Brett 2 eine Entscheidung gefallen; Merih nahm das Remisangebot seines Gegners an. Leider gab es gerade in dieser Stellung (Turm plus unterschiedliche Läufer und jeweils 4 Bauern) einen Trick der dem Gegner Material gekostet hätte. Aber Merih sowie sein Gegner hatten das in der Zeitnotphase übersehen. Schade, schade, schade.

Aber das Remis war nach dem Spielverlauf gesehen auch gerecht. Merih musste sich die ganze Partie lang verteidigen, manchmal einzige Züge finden um nicht direkt zu verlieren. Ob der Gegner irgendwo einen Sieg ausgelassen hat, kann nur der Computer sagen, in der Analyse schien die schwarze Stellung immer (knapp) haltbar zu sein.

Somit stand es 2,5 – 2,5 und es spielten nur noch Hannes, Helge und Genadi. Hannes (Brett 8) spielte die ganze Partie über gut und aktiv. Er bot dem Gegner ein Qualitätsopfer an, dass dieser jedoch ablehnte. Die weisse Königsstellung wurde mittels Lxf3 gefolgt von gxf3 ein wenig geöffnet und lange Zeit sah es als hätte Hannes genug Kompensation für einen geopferten/verlorenen (habe ich verpasst) Bauern. Aber nach mehr als 4,5 Stunden wurde die schwarze Stellung mit einem gut getimeten Bauervorstoss geöffnet. Als dann die Dame und der Turm auf der untersten Reihe eindrungen war guter Rat teuer. Das Matt war plötzlich nicht mehr zu verhindern.

Helge (Brett 1) hatte sich einen Mehrbauern erspielt. Leider konnte dieser in einem Schwerfigurenendspiel nicht effektiv eingesetzt werden. Nachdem er nach etwa 3 bis 4 Stunden das Remis im Mannschaftsinne ausgeschlagen hatte (da stand Genadi noch schlecht(er) und hatte Lennart noch nicht gewonnen), versuchte er es mit der Brechstange. Unter Baueropfer wollte er zum gegnerischen König. Dieser kannte leider die Etikette am Hof nicht und lud die Dame nicht ein. Leider wurde ihm der geopferte h-Bauer zum Verhängnis. Ein unnötiger Verlust, aber manchmal nimmt man halt Risiko für die Mannschaft und wird nicht belohnt.

Leider war es auch dieser halbe Punkt der den Mannschaftskampf entschied. Fulda führte jetzt mit 4,5 zu 2,5.

Genadi (Brett 4) stand in diesem Moment auf Gewinn, obwohl es noch ein paar Tücken gab. Der Gegner hatte nach der Eröffnung (klar) die bessere Stellung und einen Bauern mehr. Die Stellung von Genadi wurde in meinen Augen immer passiver und schlechter, aber ich brauchte sie ja zum Glück nicht zu spielen. Jedoch fand Genadi mit dem Opfer Sa3 Schach einen schönen Trick um den gegnerischen Springer auf c3 zu schlagen und dem weissen Spieler seine Bauerstruktur zu vermiesen. Ab da ging es mit der schwarzen Stellung bergauf und nicht wenig später hatte Genadi 2 Mehrbauern am Königsflügel. Ein Wettrennen entstand, aber da der Mannschaftkampf sowieso verloren war, wurde kurz darauf die Punkteteilung unterschrieben.

Endergebnis: 5 – 3 für Fulda

 

SC Fulda 1 SK Marburg 1931/72 2 5:3
Kierzek, Matthias Neidhardt, Helge 1:0
Baum, Bernd Cimen, Merih ½:½
Weise, Martin Lehmann, Stefan 1:0
Küpper, Martin Nekhamkis, Genadi ½:½
Ugolyk, Vitaliy Kuhn, Gerhard ½:½
Reh, Philipp Montermann, Klaus ½:½
Kierzek, Mira Hein, Lennart 0:1
Huss, Rolf Hellweger, Hannes 1:0