Die zweite Mannschaft fuhr nach den gewonnenen Mannschaftskämpfen gegen die direkten Konkurrenten im Abstiegskampf Herborn und Bad Hersfeld als noch ungeschlagener (keine einizige Partie verloren) Tabellenzweiter nach Gründau zum dritten Spieltag der Saison. Gründau war aber trotz zweier Auftaktniederlagen Favorit und wurde dieser Rolle auch gerecht. Dabei begann der Mannschaftskampf gut für uns: Mein Gegner hatte in der Eröffnung Schwierigkeiten, die Entwicklungsprobleme und Felderschwächen am Damenflügel in den Griff zu bekommen. Nach einem taktischen Fehler verlor mein Gegner eine Qualität und bald darauf (als sich weiterer Materialverlust ankündigte) auch die Partie. Etwas später folgte ein Punktgewinn für Gründau: In Helges Partie wurden schnell die ausgetretenen Theoriepfade verlassen, Helge stand klar besser, die Stellung blieb jedoch taktisch hochkompliziert. Ein Fehler reichte aus, um die Stellung kippen zu lassen: 1:1. Hierbei blieb es ungefähr bis zur Zeitkontrolle, bis dann mehrere Partien entschieden wurden: Robert hatte sich einen Mehrbauern erarbeitet, stellte seine Gewinnversuche aber ein, als der Gegner eine Festung (?) errichtet hatte – ein kompliziertes Endspiel mit viel Analysebedarf. Gerhards Gegner hatte im Mittelspiel die Initiative übernommen und konnte durch einen taktischen Trick (Ausnutzung der Grundreihenschwäche) einen Bauern erobern. Im Turmendspiel kam ein zweiter Mehrbauer hinzu, und wenig später blieb nur noch die Aufgabe. Klaus und sein Gegner waren einer scharfen Theorievariante gefolgt. Beim Übergang ins Mittelspiel hätte Klaus eventuell einen Bauern (zurück)geben müssen, um im Gegenzug Spiel auf den schwarzen Feldern zu bekommen. So hingegen geriet er in eine schlechtere, passive Stellung. Er verteidigte sich zäh und konnte die schlechtere Stellung lange halten, aber nach der Zeitkontrolle hatte der Gegner schließlich den vollen Punkt eingefahren. Genadi konnte nicht sein gewohntes aktives Spiel aufziehen, der Gegner übernahm schrittweise die Initiative und leitete schließlich in ein gewonnenes Endspiel über, das Genadi trotz zäher Verteidiung aufgeben musste. Merih war im frühen Mittelspiel unter Druck geraten, hatte sich aber stark verteidigt. Schließlich setzte er zum Gegenangriff an und knüpfte mit Dame und zwei Bauern ein Mattnetz für den gegnerischen König. Merih berechnete korrekt, dass der Gegner kein Dauerschach hatte und musste hierbei bei knapper Zeit teilweise zehn Züge im voraus berechnen. Eine (nicht nur) taktische Meisterleistung! Auch Sergej war unter Druck geraten, der Angriff des Gegners sah sehr stark aus und vermutlich ließ der Gegner auch ein, zwei Möglichkeiten aus. Sergej verteidigte sich erfindungsreich, und spätestens nach dem Damentausch war klar, dass sich die gegnerischen Figuren am Königsflügel verlaufen hatten. Sergej setzte zum Konter an, der ihm eine Qualität und kurz darauf auch den Partiegewinn einbrachte. Am Ende also nur eine knappe Niederlage, die aber nicht darüber hinwegtäuschen sollte, dass Gründau verdient gewann und dieser Gewinn im Verlauf des Kampfes auch kaum im Zweifel war. Mit der Saison können wir aber weiter zufrieden sein, am 3.12. geht es zu Hause gegen Schöneck 2 weiter.
SK Gründau 1 | – | SK Marburg 1931/72 2 | 4,5:3,5 |
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Neukirchner, Pascal | – | Neidhardt, Helge | 1:0 |
Felczer, Kevin | – | Cimen, Merih | 0:1 |
Meier, Lars | – | Antonischki, Robert | ½:½ |
Schulte, Marius | – | Nekhamkis, Genadi | 1:0 |
Bialas, Bernhard | – | Kuhn, Gerhard | 1:0 |
Schlößner, Henrik | – | Montermann, Klaus | 1:0 |
Simon, Carlo | – | Hein, Lennart | 0:1 |
Sattler, Ulf | – | Laschenko, Sergej | 0:1 |