Am vergangenen Samstag waren zum zweiten Spieltag der Jugendliga des Bezirks die beiden Mannschaften aus Heuchelheim (a und b) bei uns zu Gast. Wir stellten dem zwei Marburger Jugendmannschaften (a und b) entgegen. Dabei spielten a gegen a und b gegen b, jeweils mit Hin- und Rückspiel am gleichen Tag, reguläre Turnierpartien mit 90 Minuten Bedenkzeit und Notation.
Beim Kampf Heuchelheim a gegen Marburg a traf am ersten Brett der nominell etwa gleich starke Matthias Henzelmann auf unseren Kirill. Hin- und Rückpartie verliefen ausgeglichen bis auf das Endspiel, in dem dem Heuchelheimer beide Male erhebliche strategische Fehleinschätzungen unterliefen, die Kirill routiniert ausnutzen konnte.
Das zweite Brett ging kampflos an uns.
Am dritten Brett spielte für uns der 7jährige Nagdat gegen den zwar älteren aber ebenfalls noch nicht so erfahrenen Felix Zörb. Hier verlor Nagdat die erste Partie und war dann heiß auf die Revanche, in der er sich richtig anstrengte und gewann.
Endergebnis also 2:1 für Marburg a im Hinspiel und 3:0 für Marburg a im Rückspiel.
Heuchelheim b hatte zwar keinen so starken Spitzenspieler, war aber sonst gut aufgestellt. In der Hinrunde verlor Felix am ersten Brett, der lange ausgeglichen stand. Samuel gewann Brett 2 und unser 7jähriger Constantin an Brett 3 war mit voller Konzentration beim Aufschreiben und nur halb beim Geschehen auf dem Brett, was ihn schließlich die Partie kostete.
Beim Rückspiel passierte Ungewöhnliches. Felix gab dem Gegner ein Schach und stellte dann – in der Meinung der Gegner sei Matt, die Uhr ab. Matt wäre aber erst im nächsten Zug gewesen. Also ein klarer Regelverstoß, aber wie war der zu ahnden ?
Anwesende Heuchelheimer Experten verwiesen darauf, dass in vergleichbaren Fällen bei großen Turnieren das Anhalten der Uhr als Aufgabe gewertet wurde. Mir als Heimschiedsrichter war die Sache nicht so klar, eine weniger drastische Strafe vorstellbar. Da jedoch allen Beteiligten das Matt im nächsten Zug offensichtlich war, würde die Partie so oder so beendet werden, entweder durch Strafe mit Partieverlust, oder durch eine mildere Sanktion aber dann direktem Gewinn trotz der Regelwidrigkeit. Knifflig.
Wir fragten dann die beiden Kontrahenten, welchen Ausgang sie für fair halten würden, uns so gelangte man zum Friedensschluss und remis als allseits akzeptiertem Ergebnis.
An Brett 2 war Samuel vielleicht nicht mehr ganz bei der Sache und übersah ein Matt.
An Brett 3 hatte Constantin diesmal das Aufschreiben viel besser im Griff und spielte auch lange in ausgeglichener Stellung. Tatsächlich zog sich diese Partie der Rückrunde am längsten von allen, genau 45 Minuten länger, bis etwa 18:45. Constantin meisterte diese lange Konzentrationsphase fast perfekt. Erst ganz gegen Ende übersah er, dass er einen der beiden dem Gegner verbliebenen Bauern hätte schlagen können, mit einem Remis als wahrscheinlichem Ergebnis. Leider wurde seine Mühe also nicht belohnt, aber doch sehr anerkannt.
Endergebnis also: Marburg b verliert das Hinspiel 1:2 und das Rückspiel 0,5 : 2,5.
Damit liegt Marburg a in der Tabelle mit 8 Mannschaftspunkten vor Heuchelheim b mit 6 Mannschaftspunkten, Heuchelheim a mit 2 Mannschaftspunkten und Marburg b mit 0 Mannschaftspunkten.
Am nächsten Samstag folgt dann schon die letzte Doppelrunde und Verteilung der Pokale und Medaillen.