SKM 2: Tabellenführung ausgebaut – Bericht von Stefan Lehmann

Am Sonntag stand das Spitzenspiel gegen den Tabellenzweiten Sfr. Wieseck 1 auf dem Programm, die in Mannschaftpunkten gleichauf lagen und nur ein paar Brettpunkte weniger hatten. Zwar musste wir ohne Helge und Robert auskommen, der Rest der Mannschaft war komplett, hoch motiviert und sehr mobil (mit 5 Autos wurde die Reise angetreten).

Als erster war der Schreiber dieser Zeilen fertig. Ich spielte an Brett 3 mit den weißen Figuren gegen Steffen Reichmann. Innerhalb von 2 Stunden und 17 Zügen gab der Gegner auf. Der weiße Angriff war zu stark und Figurenverlust und/oder Matt war nicht zu verhindern. Als Bonus für die gute Partie wurde ich zum Reporter „verdonnert“.

Da hatte es Gerhard (Brett 4) besser gemacht. Mit den schwarzen Steinen konnte er gegen Matthias Leinweber ausgleichen und nahm das Remis-Angebot des Gegners an. Natürlich erst nachdem er lang genug darüber nachgedacht hatte um nicht schreiben zu müssen 😉  Außerdem stand es auf den anderen Brettern so gut, dass es nach einem relativ einfachen Sieg für SKM 2 aussah.

Kai (Brett 7) hatte schon in der Eröffnung einen Bauern gewonnen und dabei auch noch die schwarze Rochade versaut. Danach wurden die Türme auf die d- und e-Linie gestellt was sehr unangenehm für den schwarzen König wurde. Mit dem Scheinopfer Sxe6 konnte Kai noch 2 Bauern gewinnen und deshalb gab Helmut Waldrich auf.

Klaus (Brett 5) spielte gegen Heinrich Repp eins dieser Gambits, wie es halt seine Art ist. Die Eröffnung kannten beide Spieler und es entstand eine komplexe ausgeglichene Stellung. Bis Klaus mit h3 fehl griff. Dieser Fehlgriff kostete ihn einen Bauern. Im Mittelspiel konnte Klaus nie richtige Kompensation für den Bauern erlangen. Irgendwo ging noch ein 2. Bauer verloren und es entstand ein Turmendspiel mit 5 vs 3 Bauern. Das wurden 4 vs 2 Bauern und dann drohte der Gegner Turmtausch oder Bauerngewinn, was Klaus mit seiner Aufgabe beantwortete.

Zwischenstand nach 4 Brettern: 2½ – 1½ für SKM 2. Da Lennart und Genadi auf Gewinn standen und Eike und Thomas auch nicht unbedingt auf Verlust, war ich voller Zuversicht. Aber es sollte noch einmal unverhofft spannend werden.

Genadi (Brett 2) spielte eine fantastische, „typisch Genadi“, Partie gegen Markus Schachl. Mit einem starken Königsangriff inklusive Springeropfer wurde der weiße König mehr und mehr entblößt. Zwischenzeitliches fxg3 hätte (schneller und einfacher) zum Matt geführt. Genadi hatte sich aber eine andere Variante gesund gerechnet. Diese führte entweder zum Damengewinn oder wie es in der Partie kam auch zum Matt. Das krönende Ende war der Zug Txf4+ der die Dame auf e4 und den König auf f2 angriff. Da die Dame auch das Matt auf g2 verhindern musste, gab der Gegner auf. Tolle Partie!!

Jetzt wurde es spannend. Lennart (Brett 6) hatte mit schwarz eine Figur gewonnen und schon ein Matt in 3 übersehen. Und dass sollte sich rächen. Die Damen wurden getauscht aber der Gegner (Klaus Wüst) bekam die aktiveren Türme und seine Zentrumbauern wurden noch einmal gefährlich. Oder das wurden sie nachdem Lennart mit h5 seinen g6-Bauern weggab. Plötzlich drehte sich das Blatt. Zur gleichen Zeit sah es bei Thomas an Brett 1 gegen Andreas Muth auch nicht gut aus. Schwarz hatte zwar eine Figur geopfert aber der schwarze Königsangriff sah so stark aus dass ich zu diesem Zeitpunkt nicht an die weißen Chancen geglaubt habe. Eike (Brett 8) musste ein Turmendspiel mit Minusbauern aber aktiverem König gegen Martin Fügert verteidigen. Sollte dieser Mannschaftskampf noch verloren gehen? Oder reicht es noch/nur zum 4-4?

Als dann überall die 40 Züge erreicht wurden sah es schon wieder besser für SKM aus. Thomas hatte den Angriff überlebt, oder sich gut verteidigt. Zwar hatte der Gegner eine Qualität mehr, Weiß hatte aber mehr Bauern. Und vor allem Schwarz hatte nur noch einen Bauern und Weiß die etwas aktiveren Figuren. Wahrscheinlich hätte man in einer Turnierpartie als Weißer weitergespielt, aber Thomas ging auf die Bitte von Lennart ein und bot im Mannschaftssinne Remis. Der Gegner nahm es an und damit war schon einmal 1 Mannschaftspunkt gesichert.

Ein wenig später wurde dann der Mannschaftssieg eingefahren: Eike hatte sich auch gut verteidigt und dem Gegner blieb nichts anderes als eine Zugwiederholung.

Und auch Lennart hatte sich gut verteidigt. Er musste zwar seine Mehrfigur hergeben aber dafür konnte er den gegnerischen Freibauern beseitigen und in ein doppeltes Turmendspiel übergehen, wo beide Seiten noch 3 Bauern hatten. Nach Turm- und Bauerntausch blieb ein Turmendspiel über das vielleicht etwas besser für Weiß war, aber es wäre schwer geworden das zu gewinnen/verlieren. Da auch der Mannschaftskampf schon entschieden war, wurde die Friedenspfeife geraucht.

Endstand: 5-3 für SKM 2.

Mit diesem Sieg, und weil die anderen Konkurrenten diese Runde verloren haben, sind wir jetzt klarer Tabellenführer. 2 MP vor Wieseck und 3 MP vor Braunfels. Mit noch 2 Runden sollte dieser Vorsprung hoffentlich genug für den Aufstieg sein.

 

Stefan Lehmann

 

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