Die Deutsche Meisterschaft für Vereinsmannschaften musste wegen Corona vom Dezember 2020 auf den August 2021 verschoben werden. Am 4.8. war es dann soweit und wir starteten mit der U12 nach Magdeburg, die U10 sollte später dazukommen.
Die Kinder fröhlich erwartungsvoll, die Trainer (Merih für die U10, der extra aus Koblenz angereist war, und ich für die U12) mit der gewissen Unsicherheit, wie wohl alle den Lockdown von fast einem Jahr ohne Schachturnier leistungsmäßig überstanden hatten. Die vor dem Turnier erstellte Rangliste nach Papierform sah uns bei der U10 auf Platz 32 von 40, bei der U12 auf Platz 15 von 18, da kann man schon mal ganz schön Prügel beziehen.
Das schöne Maritim Hotel bot einen würdigen Rahmen und beste Spielbedingungen. Wir spielten mit Mundschutz, Händedesinfektion und einem Plexiglasschirm der über dem Brett aufgebaut wurde, unten aber genug Platz zum Ausführen der Züge auf dem Brett ließ. Die U12 spielte auf Brettern mit digitaler Zugerfassung, so dass die Partien weltweit in Echtzeit im Internet verfolgt werden konnten.
Jeden Morgen begannen wir um 7 Uhr mit dem Corona-Schnelltest auf dem Zimmer. Eben auch wegen Corona wurden die freien Momente an der frischen Luft verbracht, vorzugsweise mit diversen Bällen. Und keiner weiß, wie der große Fußball auf dem Weg vom Zimmer im 3. Stock über die Brüstung springen und den tiefen Fall bis auf den Boden des Atriums antreten konnte, wo er dann auch beeindruckend hoch wieder abprallte, bevor er in den Armen der Organisatoren landete, der Arme. In diesem Fall des Falles bzw. Balles wurde für das Sportgerät eine Extra-Quarantäne von 24 Stunden verhängt …
Sportlich lief es dann sehr ordentlich. Die U10 startete gleich mit einem 3,5 : 0,5 Kantersieg gegen die „Weiße Dame Berlin“ und konnte auch in den folgenden Kämpfen gut mithalten. Mit einem ausgeglichenen Punktekonto wurde Platz 20 belegt. Dabei waren wir der einzige hessische Verein unter den Teilnehmern.
Die U12, schon deutlich größer, wie man auf dem unteren Bild sieht, hatte naturgemäß schwerere Brocken zu kauen, konnte aber auch ihre Punkte machen und erreichte schließlich den 12. Platz. Damit bester hessischer Vertreter, vor Offenbach, die sehr unglücklich gestartet waren. Hervorzuheben ist die Leistung von Philipp, der am Spitzenbrett 4 Punkte aus 7 Partien holen konnte.
Wer es ganz genau nachlesen möchte:
https://www.deutsche-schachjugend.de/2020/dvm-u10/tabelle/
https://www.deutsche-schachjugend.de/2020/dvm-u12/tabelle/7/
Inzwischen sind die meisten unserer Strategen im wohlverdienten Urlaub (der bei einigen extra für diese Meisterschaft verschoben wurde) und erinnern sich gerne an ihre Abenteuer auf den 64 Felder und darum herum. Im September geht es dann schon wieder um die Qualifikation für die nächste Deutsche Meisterschaft im Dezember 2021.