Marburg 1 scheitert im Pokal an Oberursel

Ein Pokalkampf parallel zum WM Auftakt der deutschen Mannschaft, das versprach interessante Aufstellungsprobleme. Und tatsächlich: Während wir mit Horst Alber, Helge Neidhardt, Stefan Lehmann und Klaus Montermann für unsere Verhältnisse recht ordentlich aufgestellt waren, traten unsere Gegner (Gewinner der Oberliga) zwar mit Axel Heinz (IM, 2435 ELO) und Robert Schlamp (FM, 2293 ELO), aber auch mit Günther Kuban und Wolfram Schneider an, beide auch stark, aber nicht so, dass wir keine Hoffnung gehabt hätten.

Da die Gegner sich verspäteten, entstand die beliebte Frage, wie radikal wir mit dem Anstellen der Uhren sein sollten. Kolja, der freundlicherweise als Schiedsrichter einsprang (keiner von uns hatte sonst eine gültige Lizenz …), löste die Sache einfach: Die Uhren wurden in Gang gesetzt, das Fußballspiel wartete. Ich wollte eigentlich kulant sein, und dann kam Horst auf die kreative Idee, dass wir jetzt einfach die Uhren bei den Weißpartien auch laufen lassen, also den ersten Zug nicht ausführen, und am Ende einfach alle weniger, aber die gleiche Bedenkzeit hätten. Nach 10 Minuten führten Stefan und ich dann doch den ersten Zug aus, und kurz danach kamen unsere Gegner.
Der Vorschlag von Horst beinhaltete, dass die Schwarzspieler nach Beginn der Partie ihrerseits die Zeit laufen ließen, bis Gleichheit auf den Uhren hergestellt war, was Horst und Klaus auch taten. Umgekehrt hätten die beiden Schwarzspieler von Oberursel aus Fairness ähnliches tun müssen, das ging aber irgendwie unter und geschah jedenfalls nicht. So spielten wir an den weißen Brettern mit ca. 7 Minuten weniger Bedenkzeit, was aber nicht spielentscheidend war.

Leider entwickelte sich der Kampf von Beginn an unseren weißen Brettern ungünstig. Stefan verlor früh einen Bauern ohne Kompensation, und ich geriet schnell in eine gedrückte Stellung. Klaus und Horst, mit Schwarz, konnten auch keine Bäume ausreißen, hielten aber ihre Stellungen, wenngleich in leicht schlechterer Lage.

Klaus gab dann dem Drängen seines Gegners nach remis nach, es war objektiv auch eher schmeichelhaft. Stefan verlor seine Partie, ich hingegen konnte mich aus meinem Sumpf herausarbeiten und stand auf einmal ausgeglichen mit Chancen.

Horst gab daraufhin remis, auch bei ihm eher eine Rettung, und ich musste nun gewinnen. In komplizierter Stellung machte ich jedoch einen einfachen Fehler, der die Qualität kostete und eine glatt verlorene Position herbeiführte. So kam es leider zum Endstand von 1:3, und alle hatten danach Gelegenheit auch noch die zweite Halbzeit der DFB Kicker zu erleiden.

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