Zur sechsten Runde der Hessenliga spielten wir gegen die südhessische Bundesligareserve des Schachvereins Griesheim bei Darmstadt. Leider setzte sich noch kein Spieler der Griesheimer in der ersten Liga fest – somit mussten wir damit rechnen, daß uns vor allem an den vorderen Brettern schweres Spiel bevorstand.
Doch unsere Probleme machten sich bereits am Samstag durch Aufstellungssorgen bemerkbar – diese konnten nur dadurch gelöst werden, daß sich, mit Patrick Winter, erstmalig das Spitzenbrett der dritten Mannschaft bereit erklärt hatte kurzfristig einzuspringen…
Der Kampf ließ sich gut an, nach ca. 3 Stunden bot sich folgendes Bild: Dieter Starke konnte seinen zwischenzeitlichen Bauerneinsteller durch ein kämpferisches Remis wieder ausbügeln. Patrick behielt mit Schwarz an Brett 6 gegen seinen um 300 DWZ Punkte stärkeren Gegner die Übersicht und nahm das gegnerische Remisangebot in ausgeglichener Stellung an! Achim stand augenscheinlich kurz vor der Erstürmung der gegnerischen Bastion, während an den anderen Brettern durchweg noch drei Ergebnisse möglich waren!
Kurz vor der Zeitkontrolle ging dann leider alles sehr schnell – und diesmal zu unseren Ungunsten: Achim opferte einen Springer auf f5 um anschließend Matt zu setzen…leider erwies sich dies als Fata Morgana – und eine glatte Figur sowie die Partie waren weg. Didi an Brett 7 wickelte in Zeitnot in eine remisliche Stellung ab, um dann leider eine Figur einzustellen. In einer spannenden, sehr scharf verlaufenden Pirc Verteidigung opferte Horst eine Qualität (vielleicht einen Zug zu früh?!), um dann immer etwas Nachteil zu haben, der sich dann in Zeitnot zu einem vollen Punkt für seinen polnischen Gegner verdichtete. Zwischenstand: 1:4…Puh! Nun galt es sich zu strecken! Und es begann recht eindrucksvoll: Thomas H. spielte einen sehr scharfen Benoni und behielt in einer vollkommen unübersichtlichen Stellung die ‚Übersicht‘ und konnte studienartig gewinnen! Ich hatte eigentlich die ganze Partie über meinen sich königsindisch verteidigenden Gegner unter Kontrolle…bis es leise 1:4 für Griesheim durch den Raum flüsterte! Zum Glück konnte ich in gegnerischer Zeitnot noch in ein Endspiel abwickeln was dann nach dem 40ten Zug plötzlich wieder sehr gut aussah. Einige schwächere Züge brachten dann schnell den ersehnten Punkt. Johannes lehnte mannschaftsdienlich den halben Punkt ab, überzog dann leider die Stellung und verlor nach 5 1/2 Stunden Spielzeit.
Griesheim II | 2185 | 5-3 | Marburg | 2174 |
Nothnagel, H. | 2306 | 1-0 | Dorst, J. | 2245 |
Grabarczyk, B. | 2401 | 1-0 | Alber, H. | 2296 |
Hahn, W. | 2167 | 0-1 | Rolle, E. | 2256 |
Köhler, R. | 2267 | 0-1 | Henrich, T. | 2221 |
Höck, R. | 2017 | 1-0 | Duncker, A. | 2251 |
Nothnagel, M. | 2242 | 0,5-0,5 | Winter, P. | 1829 |
Diaz, J. | 2164 | 1-0 | Prange, D. | 2079 |
Debortoli, R. | 1915 | 0,5-0,5 | Starke, D. | 2211 |
Fazit: Nach einigen etwas glücklich verlaufenden Kämpfen blieb uns eine etwaige Vorentscheidung im Kampf um den Landesmeistertitel versagt und Griesheim nutze seine Chancen an diesem Tag einfach besser und gewann nicht unverdient. Noch bleibt uns ein hachdünner Vorsprung gegenüber unserem Gegner und den 6:2 – gegen die mal wieder nicht in Bestbesetzung spielenden Korbacher – gewinnenden Bad Homburger! Am nächsten Spieltag werden diese beiden Mannschaften gegeneinander spielen und (hoffentlich) Punkte abgeben – und wir empfangen die akut abstiegsgefährdeten und damit bestimmt hochmotivierten Langener. Am 09. März wissen wir mehr;-)
Nachtrag: Wenigstens spielen manche Mannschaften im Abgeben Ihrer Punkte zumindest gegen aufstiegsgefährdete Mannschaften ähnliche Rollen! Danke für diese Halbsportlichkeit!
Autor: Eric Rolle