Am langen Wochenende um den 1.Oktober fuhr ich zum 5-rundigen Turnier nach Forchheim.
Nach meinem eher schwachen Abschneiden in Catalunya (HolaDemocracia !) wollte ich in mal sehen, ob ich denn alles verlernt hätte.
Kurze Antwort: Ja ! Na ja, fast. Aber auch hier war wenigstens die Gegend schön.
Nach einem klaren Sieg mit Schwarz gegen einen Gegner mit 2101 kam ich in der zweiten Runde gegen den Turnierfavoriten IM Krassowitzki (ELO 2440).
Im Januar in Schwäbisch Gmünd hatte ich noch gegen ihn remisieren können. Diesmal unterlag ich in einer langen, anstregenden Partie am Ende im Turmendspiel, nachdem ich zuerst seinen Vorteil wettmachen konnte, die Wagschale dann aber wieder zu seine Gunsten kippte.
Nachmittags dann ein Gegner mit ELO 2024 – ein Punkt musste her. Das sah auch erst mal gut aus. Aus einer etwas holprig gespielten französischen Verteidigung hatte ich ihn völlig überspielt.
Hier gewann am einfachsten 26.- Lb5 nebst 27.- Te2 und Weiß kann nur aufgeben. Stattdessen folgte 26.-Dd6+ 27.Kh1 Dg3 28. Ra2 Rge6 29. Nd2.
Hätte ich nun 29.-Te1+ 30.Txe1 Txe1+ 31. Sf1 c6! folgen lassen, wäre die Partie ebenfalls beendet gewesen, 32.-Lb5 ist nicht zu verhindern.
Ich spielte 29.- Re2 30. Rg1.
Hier sollte man die einzige weiße Drohung sehen. Nach z.B. Df4 oder Dh4 steht Schwarz immer noch klar besser. Ich zog 30.-Qf2?? 31. Ne4
Ooops. Jetzt steht Weiß besser. Am besten ist noch 31.- Dxg1+ 32. Kxg1 Txa2, aber ich zog 31.- R8xe4? 32. Qxe4! und wegen der schwachen schwarzen Grundreihe steht Weiß auf Gewinn. 32.- Rxe4 33. Rxf2 Re3 34. Rd2 d3 35. Rc1 c6 36. Kg1 Bb5 37. a4 Bxa4 38. Ra1
war dann noch der passende Schluss, Schwarz gab auf. Eigentlich wollte ich von der nächsten Brücke springen, aber die waren alle nicht hoch genug.
Am nächsten Tag noch zwei Partien. Der erste Gegner brachte ein verfehltes Figurenopfer, schneller Punkt für mich, der zweite opferte zwei Bauern für Angriff, was tatsächlich gefährlich wurde. Die genaueste Verteidigung fand ich nicht und musste die Qualität geben, für inzwischen gar keinen Mehrbauern mehr, aber ich konnte Dauerschach geben, was ich sicherheitshalber auch tat. Mit 2,5 aus 5 konnte ich natürlich nicht zufrieden sein. Zumindest die beiden ersten Partien waren aber vom Schach her diesmal wieder ganz ok.
Was immer noch fehlte waren Energie und Konzentration, ich hatte einfach zu wenig Geduld und machte zu viele blöde Fehler.
Turniersieger wurde tatsächlich IM Krassowitzki mit 4,5/5, vor Alexander Hilverda (4,5) sowie Johannes Pfadenhauer und IM Alexander Seyb mit je 4.